Willkommen bei der Arbeitsstelle Bertolt Brecht (ABB)

1989 gründete die Karlsruher Universität Fridericiana (TH), jetzt KIT, zusammen mit der Stadt Karlsruhe und der BBBank die »Arbeitsstelle Bertolt Brecht« (ABB). Anlass war die 1985 vertraglich vereinbarte, deutsch-deutsche Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe der Werke Brechts in 30 Bänden (GBA, 1988-2000). Die GBA ist in der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft die erste elektronisch erarbeitete Ge-samtausgabe eines deutschen Groß-Dichters.

Die ABB entwickelte sich in den Folgejahren zu einer der global wichtigsten Anlaufstellen der internationalen Brecht-Forschung und setzte nach Abschluss der GBA ihre Arbeiten mit der Edition von Einzel-werken Brechts und zahlreichen Forschungsarbeiten fort. Sie gab überdies nach dem Muster der GBA eine Ausgabe der Gesammelten Werke Johann Peter Hebels in sechs Bänden (2019), zusammen mit der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe, heraus.

Nach dem »Bertolt-Brecht-Archiv« (BBA) in Berlin verwaltet die Karlsruher ABB die um-fangreichste, vor allem digital verfügbare Materialsammlung über das Leben und das Werk des Dichters. Zu den vielen Projekten der ABB gehörte nach der Wende das Brecht-Handbuch in fünf Bänden (2001–2003) auf der neuen Basis der GBA. Der Leiter der ABB, seit 2025 Mitglied im Pen Deutschland, veranlasste zudem die Gründung zweier Nach-folge-Institute 2009 in Japan (ABB Osaka) sowie 2007 in Südkorea (Brecht-Zentrum, Miryang) und baut aktuell die Brecht Chronik von 1997 mit dem BBA multimedial aus. 

Jan Knopf: Schluckspecht Bert Brecht. Ein Artikel im Freitag.

 

Der „Blaue Vogel“ war ein legendärer Berliner Ort: Hier hat Brecht sich ausgiebig inspiriert und kaputtgesoffen. Die Forschung will davon bis heute nicht viel wissen

 

Zum Artikel
„Vom Guten, Wahren und Schönen“ - Politisches am Theater (Pfalztheater Kaiserslautern) im Rahmen der „Theatertage Rheinland-Pfalz 2020“

 

Aus Anlass der Aufführung von Brechts „Der kaukasische Kreidekreis“ soll die Rolle des Theaters in der heutigen Gesellschaft beleuchtet werden: Was kann Theater im politischen Diskurs leisten? Stehen wir als Theater in der Mitte der Gesellschaft? Wen erreichen wir? Oder ist politisches Theater ein Ding der Vergangenheit? Mit Esther Hattenbach, Hansgünther Heyme und Jan Knopf.

Freitag, 03.03.2020, 17.00 Uhr 
Foyer des Pfalztheaters Kaiserlautern

 

Weitere Informationen

Jan Knopfs Heiner Müller-Parodie in der Suhrkamp Werkausgabe: Ein Artikel der Literarischen Welt

Heiner Müller-Artikel in der Literarischen Welt

BNN-Artikel zum 30-jährigen Bestehen der Arbeitsstelle Bertolt Brecht

Johann Peter Hebel: Gesammelte Werke. Kommentierte Lese- und Studienausgabe in sechs Bänden. Hrg. von Jan Knopf, Franz Littmann und Hansgeorg Schmidt-Bergmann unter Mitarbeit von Esther Stern im Auftrag der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe.

Cover Hebel-Ausgabe
Buchrücken der Hebel-Ausgabe

Erscheint Herbst 2019 im Wallstein-Verlag Göttingen.

 

Schon Walter Benjamin, einer der großen Interpreten Johann Peter Hebels, forderte 1926 eine Gesamtausgabe des aufgeklärten Humanisten. Die letzte umfangreiche Ausgabe von 1838 bietet ein nur sehr eingeschränktes Bild vom Dichter der »Allemannischen Gedichte« (1803) und des »Schatzkästleins des rheinischen Hausfreunds« (1811). Jan Knopf, Franz Littmann und Hansgeorg Schmidt-Bergmann legen nun erstmals eine Gesamtausgabe der Werke vor und rücken den Dichter in das Licht, das ihm endlich gebührt.

Johann Peter Hebel, 1760 geboren, war als Theologe ein Aufklärer, der seine Dichtungen dazu nutzte, die gesellschaftlichen Realitäten seiner Zeit offenzulegen und durchschaubar zu machen. Ein »Handorakel der Lebensklugheit für kleine Leute« sei sein Werk, konstatierte Ernst Bloch. Hebel selbst war ein »Hausfreund« im konkreten Sinn und einer der großartigsten Erzähler der Weltliteratur zugleich, Vorbild für Tolstoi, Kafka oder Brecht.

Die sechsbändige Studienausgabe erschließt – neben den bekannten Texten Hebels – zahlreiche unveröffentlichte und unbekannte Schriften, die den immensen Umfang des gesamten Werks erstmals zugänglich machen. Die gewählte Chronologie der Präsentation, orientiert an den Erstdrucken, stellt die Werke in ihren historischen Kontext und kommentiert die zum Verständnis notwendigen Fakten und Bezüge. Das große Brief-Konvolut der Jahre 1784 bis 1826 ermöglichen einen Einblick in die persönlichen Lebensumstände des ersten Prälaten der Evangelischen Landeskirche in Baden und zeigen Johann Peter Hebel zugleich als einen Meister des schriftlichen Dialogs sowie als gewitzten Dialektiker.

Schwarz-rot-goldene Schleichwerbung. Artikel in ‚Neues Deutschland‘ zur Fernsehserie Babylon Berlin